Renewable Energy Policy Design

 

Projektlaufzeit: 2/2010 - 5/2010

 

In verschiedenen Studien untersucht das FCN die Ausgestaltung und Wirkung von Politikmaßnahmen, welche auf erneuerbare Energien abzielen. Die Suche nach ökonomisch effizienten Politikinstrumenten, welche die Diffusion von erneuerbaren Energie-Technologien in einem liberalisierten Markt unterstützen sollen, hat zur Einführung diverser alternativer Politikinstrumente geführt. Seit den 1990er Jahren wird eine intensive Debatte darüber geführt, ob eine quantitative Kontrollpolitik (z.B. mittels Erneuerbare Energie-Quoten, mit oder ohne Zertifikatsystem) gegenüber einer Preiskontrollpolitik (z.B. mittels garantierter Einspeisevergütung) zu bevorzugen ist. Heute gibt es immer noch einen bedeutenden Mangel an theoretischer Forschung in diesem Bereich. Unsere Forschung soll dazu beitragen diese Lücke in der Literatur zu schließen.

In der Doktorarbeit von Ilja Neustadt, welche auf Forschung von Prof. Madlener und Weiyu Gao aufbaut, werden optimale Politikinstrumente für Strommärkte mit Erneuerbarer Energie untersucht. Im Speziellen werden zwei zentrale Anreizsysteme für Erneuerbare Energien verglichen: die garantierte Einspeisevergütung (feed-in tariffs - FIT) und der Quoten-basierte Zertifikatehandel (quota-based tradable green certificates - TGC); d.h. wir vergleichen Preiskontroll- und Quantitätskontrollpolitik.

In Madlener et al. (2010) wurde mit einem Ansatz für einen vollkommenen Energiemarkt begonnen, welcher dann um den Fall eines unvollkommenen Marktes erweitert wurde. Wir konnten herausfinden, dass beide Förderinstrumente hinsichtlich der Wohlfahrt gleiche Wirkungen im Falle eines vollkommenen Marktes erzielen. Im Falle eines unvollkommenen Marktes jedoch dominiert die Preiskontrollpolitik im Hinblick auf die Wohlfahrt.

In Madlener und Neustadt (2010) haben wir das Basismodell bezüglich eines vollkommenen Marktes um die Möglichkeit technologischer Innovation erweitert. Wieder wurden FIT und TGC vor dem Hintergrund von Aspekten der Wohlfahrt sowie dynamischer Effizienz verglichen. Die Entscheidung der technologischen Innovation wurde in einen spieltheoretischen Kontext modelliert. In einem statischen Modell (Madlener et al., 2010) haben Subventions- und Quotenpolitik einen gleichen Einfluss auf die Wohlfahrt. Ein zentrales Ergebnis ist hier, dass Subventionspolitik im Hinblick auf Wohlfahrtsaspekte zu bevorzugen ist. Darüber hinaus sind Politiken ohne „pre-commitment“ mindestens genauso gut wie solche mit „pre-commitment“.

In Loss (2010) vergleichen wir zudem Fördermaßnahmen für Photovoltaik-Anlagen in Deutschland und der Schweiz. Im Besonderen stellten wir das “Erneuerbare Energien Gesetz” (EEG) und “Kostendeckende Einspeisevergütung” (KEV) gegenüber. Darüber hinaus analysierten wir die ausschlaggebenden Faktoren bei beiden Förderinstrumenten, welche die Höhe der Einspeisevergütungen determinieren. Schließlich untersuchten wir Ineffizienzen in der Förderung, im Falle der Vernachlässigung von Qualitätsunterschieden verschiedener Standorte, mit Hilfe eines Excel-Berechnungstools, welches die Bewertung von Stromgestehungskosten berücksichtigt.

Projektpublikationen

Madlener R., Neustadt I. (2010). Renewable Energy Policy in the Presence of Innovation: Does Government Pre-Commitment Matter?, FCN Working Paper No. 4/2010, Institute for Future Energy Consumer Needs and Behavior, Department of Business and Economics, RWTH Aachen University, April (revised June 2010 and December 2011).

Madlener R., Neustadt I., Zweifel P. (2008). Promoting Renewable Electricity Generation in Imperfect Markets: Price vs. Quantity Policies, FCN Working Paper No. 1/2008, Institute for Future Energy Consumer Needs and Behavior, RWTH Aachen University, July (revised November 2011).

Abschlussarbeiten

Loss T. (2010). Photovoltaikförderung in Deutschland und der Schweiz. Studienarbeit, Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften, insb. Energieökonomik, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, RWTH Aachen University, Mai.