Economic Impacts of Sustainable Energy Consumption ("e-co")

 

Projektlaufzeit: 1/2008 - 12/2009
Gefördert durch Energiesysteme der Zukunft / BMVIT+BMWA

  Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieendverbrauch, anhand des Szenarios und dem politischen Ziel 2020 (in %) (Quelle: Bohunovsky et al.,. 2010)

Das Forschungsprojekt “e-co” analysierte die Effekte nachhaltigen Energieverbrauchs auf die Wirtschaft, die Umwelt und die Gesellschaft, welche aus den festgesetzten Zielen in der österreichischen Energie- und Klimapolitik für 2020 hervorgehen. Drei verschiedene Szenarien wurden simuliert und bewertet, indem ein integriertes Umwelt-Energie-Ökonomie-Modell verwendet wurde. Der Fokus der Szenarien lag auf (1) erneuerbaren Energien, (2) Energieeffizienzsteigerungen und (3) Reduktionen im Energieverbrauch privater Haushalte durch freiwillige Veränderungen des Konsumentenverhaltens.

Methode

Die Methode des Projekts baut auf die Entwicklung, die Modellierung und die Bewertung der oben genannten Szenarien auf. Die Szenarien wurden mit einem integrierten Umwelt-Energie-Ökonomie-Modell für Österreich (e3.at) simuliert, welches aktualisiert und an das Projekt (besonders im Hinblick auf den Bestand von Wohnhäusern verschiedenen Alters und verschiedener Größenkategorien) angepasst wurde, um eine quantitative Bewertung der Szenarien zu ermöglichen. Nach den Anpassungen war das makroökonomische multisektorale Simulationsmodell ein geeignetes Bezugssystem für die Analyse und erlaubte eine explizite und konsistente Betrachtung der komplexen und verschiedenartigen Interaktionen zwischen unterschiedlichen Wirtschaftssektoren. Die Auswirkungen der Szenarien auf das ökonomische Wachstum, die Umwelt (z.B. CO2-Ausstoß), die (Außen-)Handelsbilanz sowie der Arbeitsmarkt konnten so im Detail aufgezeigt werden.

Während der Szenarioentwicklung, des Erstellens des Modells und der Bewertung wurden eine Auswahl von Teilnehmern (Lobbyisten, Politiker und Experten) aus den Bereichen Energiepolitik und Energieangebot aktiv in die wissenschaftliche Arbeit miteinbezogen, um die Forschung der Wissenschaftler und Experten sowie den Entscheidungsprozess um ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Präferenzen zu bereichern. Das Projekt trug auf diese Weise zu einer Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Praxis durch die Unterstützung der Dialoge zwischen den Teilnehmern und Wissenschaftlern sowie durch die Erhöhung der Transparenz des Modellbildungsprozesses bei.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse des Projekts zeigen deutlich, dass die Steigerungen in der Energieeffizienz und im Anteil der erneuerbaren Energien wichtige Elemente einer „Energiewende“ sind. Jedoch genügen sie nicht, um die österreichischen und EU-Energie- und Klimapolitikziele zu erreichen. Erhöhungen der erneuerbaren Energie und in der Effizienz können nur die Rolle, die ihnen in der Durchsetzung eines nachhaltigen Energiesystems übertragen worden ist, erfüllen, wenn sie durch Verhaltensänderungen, welche die Zunahme in der Energienachfrage verringern, ergänzt werden.

Im Besonderen wirkt sich der allgemein bekannte „Rebound-Effekt“ negativ auf die Effizienzsteigerungen aus. Demnach ist der Energieverbrauch – zum Beispiel bei privaten Haushalten oder im Individualverkehr – kontinuierlich trotz der Erhöhung der Effizienz über die Jahre gestiegen. Zusätzlich ist ein indirekter Rebound-Effekt durch Maßnahmen zur Ankurbelung der ökonomischen Entwicklung energieintensiver Sektoren (Anstieg im Energieverbrauch infolge des ökonomischen Wachstums) verursacht worden. Indirekte Rebound-Effekte anzeigen zu können ist ein bedeutender Vorteil der integrierten Modellierung, die mit e3.at ermöglicht wird, da die ökonomischen Zusammenhänge beständig in dem Modell berücksichtigt werden.

Die zwingende Implementierung der vorgeschlagenen Maßnahmen in den Szenarien würde nicht nur zu Verbesserungen hinsichtlich Energie und Klima, sondern auch für die Ökonomie, führen. Demzufolge haben der ökonomische Output und die Beschäftigung in allen Szenarien, im Vergleich zu dem „Business-as-usual“-Szenario, besser abgeschnitten. Nachhaltiges Verhalten könnte zeitweise Einschränkungen verursachen, beeinträchtigt aber nicht notwendigerweise und permanent das wirtschaftliche Potenzial.